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Funktionelle Erkrankungen der Kiefergelenke

Funktionsstörungen sind Risikofaktoren, die den Erfolg einer zahnärztlichen Restauration in Frage stellen können. Vor einer Versorgung mit Zahnersatz ist eine funktionelle Risikobestimmung zur Früherkennung unbedingt zu empfehlen, um Störungen zu vermeiden.

Der Ursprung der Unterkieferbewegung ist das Kiefergelenk

Zahnärzte sind immer aufgefordert gelenkbezogen zu arbeiten.

Zuerst muss der Zahnarzt das Kiefergelenk zentrieren und erst dann die Zähne passend gestalten. Es ist logisch, alle Bewegungen des Kauorgans am Ausgangspunkt der Bewegung zu betrachten.

Das Deutsche Institut für Funktionsdiag

Das Kiefergelenk in seiner Normalfunktion

Funktionsstörung des Kiefergelenks mit Kiefergelenkknacken

Das erste Knackgeräusch wird beim Öffnen des Unterkiefers durch die aufspringende Gelenkscheibe verursacht, das zweite Knackgeräusch wird beim Schließen des Unterkiefers durch die abspringende Gelenkscheibe verursacht.

Das Deutsche Institut für Funktionsdiag
Das Deutsche Institut für Funktionsdiagn

Selbsttest: Haben Sie dieses Knacken?

  1. Öffnen Sie Ihren Mund
 (maximal und behutsam - es knackt beim Öffnen

  2. Schließen Sie ihren Mund - es knackt beim Öffnen

  3. Öffnen Sie Ihren Mund
 (maximal und behutsam - es knackt beim Öffnen

  4. Schließen Sie Ihren Mund mit einer leichten Vorschubbewegung und
 suchen Sie Kontakt mit den Schneidekanten der Schneidezähne.
 - Es knackt nun nicht mehr beim Schließen

  5. Prägen Sie sich diese Position der Zahnreihen zueinander ein und öffnen 
und schließen Sie Ihren Mund aus dieser Position in diese Position -  Es knackt nicht mehr beim Öffnen und nicht mehr beim Schließen

  6. Wenn Sie diese Bewegungen ohne Gelenkknacken ausführen könne, haben
Sie wahrscheinlich diese Form des Gelenkknackens.

  7. Führen Sie den CMD Selbsttest durch und wenden Sie sich an einen 
CMD – Spezialisten, d. h. einen Zahnarzt mit funktioneller Zusatzausbildung

Wann braucht man als Patient eine Funktionsanalyse?

Funktionsanalyse ist die umfassende Strukturanalyse des Kauorgans. (= stomatognathes System: Kiefergelenke, Bänder, Sehnen, Muskulatur, Zähne, Zahnbett) Das Zusammenspiel zwischen Kiefergelenken, Zähne und Muskulatur wird hierbei untersucht und dargestellt. Im Mund des Patienten sind verschiedene Probleme nicht erkennbar.  Diese Untersuchungen bestehen aus einer klinischen und einer instrumentellen Funktionsanalyse sowie einer seitlichen Röntgenaufnahme des Schädels. In dieser Analyse soll entsprechend dem individuellen Wachstumstyp das Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer unter Berücksichtigung der Kiefergelenksbewegungen abgeklärt werden.

In der zahnärztlichen Praxis bedeuten nahezu alle zahnärztlichen Tätigkeiten Eingriffe in die Okklusion. Ein optimales, individuelles Therapiekonzept erfordert gesicherte Behandlungsdaten. Für Zahnärzte und Patienten ist es nicht oder nur schwer erkennbar, auf welches Risiko sie sich ohne Analyse einlassen. Risikoerkennung ist als wesentliche Grundlage für Planungs- und Behandlungsumfang anzusehen. Ohne funktionsdiagnostische Strukturanalyse des Kauorgans ist eine individuelle Behandlungsplanung und Prognose nicht möglich.

CMD Behandlung
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Wann ist eine Funktionsanalyse wichtig?

  1. Zahnersatz, Implantate, Aufbissschienen, Totale Prothesen, Abrasionsgebisse, Kieferorthopädie, Gesichtsveränderungen und Faltenbildungen im Bereich des Mundes

  2. Systematische interdisziplinäre Untersuchung und Behandlung zur Überprüfung und Erhaltung regelrechter Ganzkörperhaltung Diagnostische und therapeutische Verfahrensnotwendigkeiten vor, während und nach Reha-Maßnahmen

  3. Bei einer Funktionsstörung

Was sind Funktionsstörungen? Was sind die Frühsymptome?

Wenn im sog. Kauorgan verschiedene Konstruktionsparame- ter nicht mehr erfüllt sind, können sich Störungen ergeben, die sich mit folgenden Erscheinungen äußern können:

  • Kopfschmerz

  • Nackenverspannung

  • HWS - Syndrom

  • Rückenschmerz

  • Gesichtsschmerz

  • Ohrenschmerzen

  • Ohrgeräusche/ Drehschwindel

  • Heiserkeit

  • Rezessionen

  • Parodontitis, vertikale Knocheneinbrüche

  • Frontbogenauffächerung

  • Empfindliche Zahnhälse

  • Keilförmige Defekte

  • Kiefergelenk-Knacken

  • Kiefergelenk - Blockade

  • Bruxismus

  • Abrasionen

​

Nicht jeder Patient hat alle Symptome, aber nahezu alle Patienten haben eine übermäßige Muskelanspannung.

Für welche Aufgaben braucht der Mensch seine Zähne, sein Kauorgan?

Zu den wichtigen Funktionen und Aufgaben des sog. Kauorgans gehören:

​

  1. Sprechen und Kommunikation: 20 % aller Sprechstörungen verschwinden nach dem „Richten“ der Zähne.

  2. Haltung (Orthostatik) bzgl. Kopfgelenke und Halswirbelsäule: 50 % der Patienten mit Nackenverspannungen (jeder zweite) haben ursächlich einen falschen Biss. Bissuntersuchung und Untersuchung der Nackenmuskulatur gehören zusammen.

  3. Erscheinung und Ästhetik „Zähne“ in physiologischer Dimension gehören ins Gesicht wie die Nase. 4. Stressverarbeitung, Stressabbau Kinder und Erwachsene verarbeiten ihre emotionalen Eindrücke mit den Zähnen. Das ist für diese Menschen „Normalfunktion“. „Zähne zusammen und durch“ „Sich an etwas festbeißen“ „Zähneknirschend auf etwas zugehen“ 5. Mastikation Kauen, eindeutig in dieser Liste an unterster Stelle, macht aber mit Zähnen mehr Spaß und Freude.

​

Zentrale Fragen: Ist das Kauorgan für diese Anforderungen geeignet oder muss etwas verbessert werden? Was macht man mit einem „Werkzeug“, dass nicht (nicht mehr) richtig anzuwenden ist?

Welche Patienten sind betroffen? 

  • 70-80 % der Patienten haben Funktionsstörungen.

  • 67 % der Patienten mit Lückengebissen haben subjektive,

  • 90 % der Patienten haben objektivierbare Beschwerden und Symptome einer Funktionsstörungen.

  • 88 % der Patienten mit herausnehmbarem Teilersatz haben objektivierbare Symptome einer Muskelgelenkerkrankung.

  • 98 % der Totalprothesenträger sind funktionsgestört.

  • 90 % der Erwachsenen in der Bevölkerung haben eine behandlungsbedürftige Zahnfleischerkrankung.

Klinische Funktionsanalyse + Instrumentelle Funktionsanlyse = Cognito Systematik

Mit Cognito erhält derer Zahnarzt erhält ein Werkzeug, das ganz auf sein Fachgebiet abgestimmt ist, und es wird ein wesentliches Prinzip der Qualitätssicherung erfüllt. Cognito bietet eine systematische Vorgehensweise in Diagnostik und Therapie. Andere Programme widmen sich ausschließlich der Dokumentation und Befunderhebung. Die erhobenen Befunde werden in einer leicht verständlichen Form präsentiert, um die diagnostische Entscheidung durch den Zahnarzt vorzubereiten. In den meisten aktuellen Systemen, die mit „CMD“ bezeichnet sind, ist zahnärztliche Behandlungssystematik von der Diagnostik bis zur endgültigen Therapie für Zahnarzt und Zahntechniker nicht zu erkennen.

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Warum helfen Schienen?

​Schienen helfen durch:

  • die Unterbrechung von Zahnkontakten beim Schließen,

  • die Veränderung der Bisshöhe und der Bisslage.

  • Muskelentspannung ist das angestrebte Ziel.

​

Der Zahnarzt kann erst nach der Funktionsanalyse entscheiden, was wichtig ist.

​

Wann ist eine Schiene richtig?

  1. wenn der Biss zu niedrig ist

  2. wenn die Schiene Führungsflächen hat

  3. wenn das Kiefergelenk in die richtige Position gebracht wird

  4. wenn die Gelenkscheibe eingerenkt wird

  5. wenn das Gesicht seine normalen Proportioen erhält

 

Wann kann eine Schiene falsch sein?

  1. wenn der Biss zu hoch ist

  2.  wenn die Schiene keine Führungsflächen hat

  3. wenn der Patient nicht informiert ist, was nach der Schiene passiert

  4. wenn ein Schienentyp für alle Patienten wirken soll

​​

Wenn eine Schiene innerhalb einer Woche keine Veränderung bewirkt, ist die Diagnose, die Schiene oder meistens beides falsch.

Eine Schiene muss das in der Okklusion ersetzen, was auf den Zähnen funktionell fehlt.

Wie behandelt der Zahnarzt?

Der Zahnarzt stellt mit einer umfassenden systematischen Befunderhebung und Diagnostik fest, ob die jeweilige Bissverhältnisse für den Patienten belastend sind oder nicht.

​

Klinische Funktionsanalyse:

  • Muskelbefunde

  • Kiefergelenke

​

Instrumentelle Funktionsanalyse

  • Orthopädische Analyse der Kiefergelenke

  • Gelenkbahnaufzeichnung

  • Modelle im Bewegungssimulator

  • Zahnstellungsanalyse

 

Fernröntgenseitenaufnahme des Kopfes

  • Bestimmung der Bisshöhe​

Empfehlungen zum Tragen und zur Tragezeit einer Schiene

  • Patienten mit Schmerzen tragen ihre Schienen gerne immer.

  • Patienten, die nachts mit den Zähnen knirschen und deswegen Schmerzen haben, tragen ihre Schienen nachts.

  • Patienten, die nur tagsüber Beschwerden haben, die auf Aktivitäten mit den Zähnen oder unphysiologische Körperhaltung zurückzuführen sind, tragen ihre Schienen am Tage . Was sollte ein nächtliches Tragen bewirken?

  • Patienten, die für eine umfassende Wiederherstellung ihres Kauorgans eine medizinisch indizierte Vorbehandlung brauchen ( Veränderung von Bisshöhe und Bisslage), tragen ihre Aufbissbehelfe (herausnehmbar oder festsitzend) immer.

  • Bei umfassenden Schäden im Kauorgan ohne weitere Behandlungsabsicht muss eine Schiene zur Vorbeugung weiterer Schäden immer getragen werden.

  • Bei physiotherapeutischen, krankengymnastischen Anwendungen zur Verbesserung der Ganzkörperhaltung muss die Schiene auf jeden Fall während der Anwendung getragen werden. Ideal ist in solchen Fällen, wenn die Schiene unmittelbar nach Anwendung neu an- gepasst wird.

  • Patienten mit massiven Kiefergelenkschäden tragen ihre Schiene immer.

​

Denn:

  • Bei einem Beinbruch wird der Gips ebenfalls nicht stundenweise entfernt.

  • Bei Reha Maßnahmen werden keine Gehhilfen vorenthalten.

  • Sehbehinderten Patienten nimmt man nicht stundenweise die Brille weg.

  • Für eine allgemeine Empfehlung „Schiene nur für nachts“ gibt es keine Grundlage.

​

Wann kann man (wieder) auf eine Schiene verzichten?

Eine Schiene ersetzt für ein Kauorgan das, was auf den Zähnen funktionell fehlt. Das kann evtl. nach Entspannung mit Einschleifen, Zahner- satz, unterstützt von Kieferorthopädie, erreicht werden. Nach dem Tragen einer Schiene bewertet der Zahnarzt diese Bisssituation erneut. Generell ist ein kurzzeitiges Schienentragen mit endgültigem Behandlungserfolg ohne anschließende Weiterbehandlung nicht zu erwarten. Patienten mit Kiefergelenkknacken, das durch eine Schiene beseitigt werden konnte, müssen ohne weitere Versorgung immer eine Schiene tragen.

​

Ein optimales, individuelles Therapiekonzept erfordert gesicherte Behandlungsdaten. Der Zahnarzt entscheidet das nach der Funktionsanalyse.

​

Gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten bei Funktionsstörungen? 

Was kann die Behandlung unterstützen?

  1.  physikalische Therapie - Wärme, Kälte, Mikrowelle

  2.  Medikamentezur Entspannung

  3. Überprüfung der Ganzkörperhaltung

  4. Physiotherapie, Krankengymnastik, Akupunktur

  5. Psycho-,psychosomatischeTherapie

  6. Keine harte Kost mit den Schneidezähnen

  7.  Weiche Nahrung

  8.  Große Mengen Kaffee und Zucker vermeiden

  9. Entspannt auf dem Rücken schlafen

  10. Allgemeine Entspannungsmaßnahmen

Welche Ärzte und Therapeuten sind zuständig?

  1. Orthopäde

  2. HNO Arzt

  3. Physiotherapeut

  4.  Krankengymnast

  5. Chirotherapeut

  6. Osteopath

  7.  Psychologe,Psychiater

​

Fragen Sie Ihren Zahnarzt! 

Der Zahnarzt entscheidet nach der Funktionsanalyse die Behandlungsreihenfolge.

Vorteile und Nutzen für Patienten

  • Systematische Diagnostik und Therapie fachübergreifend und ganzheitlich.

  • Sichere und gezielte Behandlungsplanung nicht zufällig, nicht ausprobierend.

  • Behandlungs- und Planungsberücksichtigung der Gesamtsituation

  • Vorhersagbares Endergebnisses.

  • Sicherstellung des Behandlungszieles

  •  Längere Erhaltung des Zahnersatzes

  • Jeder hätte gerne seinen alten Biss, die alte Bissigkeit wieder, damit er wieder „beißen“ (angreifen) kann.

  • Ein optimaler Biss sorgt für besseren Energiefluss in der Muskulatur!

Klinische Funktionsanalyse + Instrumentelle Funktionsanlyse = Cognito Systematik

Das Deutsche Institut für Funktionsdiagnostik und –therapie ist ein Forum für die theoretische und praktische Aus- und Weiterbildung von Zahnärzten und Zahntechnikern in dentaler Funktionsdiagnostik und –therapie. Als Serviceinstitut vermittelt es zwischen Wissenschaft und Praxis
und liefert Grundlagen und Innovationen für eine praktische und praxisgerechte Anwendung dieser wesentlichen zahnärztlichen Fachdisziplin. Ausbildung, praktische Anwendungen, Informationen zum Anwendungsnutzen für Zahnärzte, Zahntechniker und Patienten sind die Eckpfeiler der Institutsarbeit.

Das Deutsche Institut für Funktionsdiagnostik und –therapie
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